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Aus für „Raumfahrt-Zentrum Bremen“?

■ Erno-Betriebsrat fürchtet Verlagerung nach München / 500 Arbeitsplätze bedroht

Die Fusion zwischen Daimler Benz und MBB bedroht die ersten Arbeitsplätze in Bremen. Bremen als bundesdeutsches Luft und Raumfahrt-Zentrum ist gefährdet. Das befürchtet jedenfalls die Erno-Betriebsratsvorsitzende Ingrid Lüllmann. Dem Erno-Betriebsrat liegen handfeste Indizien dafür vor, daß das Daimler-Management für die neue Aerospace-GmbH auch eine neue Aufteilung der Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten plant. Danach soll die Systemführerschaft für die europäische Trägerrakete Ariane von Bremen nach Otto

brunn verlegt werden. Vorgezeichnet wäre damit auch die Verlagerung des Raumfähre-Projekts „Columbus“ aus Bremen nach Süddeutschland. Schließlich soll die Erno-Abteilung „Nutzlasten“, die maßgeblich an der Entwicklung des Spacelab mitgewirkt hat, eventuell abgezogen werden. Nach Schätzungen der DAG wären damit 500 der insgesamt 1.500 Erno -Arbeitsplätze in Bremen bedroht.

Die Bremer Unternehmensleitung wollte die Befürchtungen der Betriebsräte bislang weder bestätigen noch dementieren. Mit der

Münchener Konzernspitze sei Stillschweigen über alle Strukturpläne vereinbart. Auch in München hüllte man sich gestern in Schweigen. Ein Unternehmenssprecher: „Der Vorstand hat über die Neustrukturierung bislang nicht entschieden. Es ist alles noch im Schwange.“ Erst am 20. Februar will der Vorstand seine Pläne für die neue Konzernstruktur bekanntgeben. Bürgermeister Wedemeier, im Aufsichtsrat mit Sitz und Stimme vertreten, konnte gestern ebenfalls keine Auskunft geben. Wedemeier weilt derzeit in Rostock.

K.S.

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