: OB Krack Wahlfälscher?
■ Ost-Kripo ermittelt gegen Oberbürgermeister
Der Ostberliner Oberbürgermeister Erhard Krack war möglicherweise einer der Verantwortlichen für den Wahlbetrug bei den DDR-Kommunalwahlen vom Mai vergangenen Jahres. Die Wahlfälschungen seien nicht auf Initiative der Ostberliner Stadtbezirke vorgenommen worden, sondern auf einen „zentralen Eingriff“ zurückzuführen, erklärte der stellvertretende Chef der Ostberliner Kriminalpolizei Klaus Schlundt nach einer Meldung von 'adn‘ von gestern.
Er könne sich vorstellen, „daß auch Oberbürgermeister Erhard Krack zur Verantwortung gezogen werden muß“, meinte Schlundt. Wie 'adn‘ weiter berichtete, wies Krack die Vorwürfe zurück und erklärte, ihm persönlich sei von Wahlmanipulationen nichts bekannt.
Im Zuge der Ermittlungen wegen Wahlbetrugs seien Räume des Bezirksvorstands der SED-PDS, des Magistrats und der Stadtbezirksräte durchsucht und auch Beweismittel sichergestellt worden, hieß es weiter unter Berufung auf Angaben der Berliner Generalstaatsanwaltschaft. Bisher seien 54 Anzeigen geprüft und elf Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Es werde gegen die ehemaligen Bürgermeister fast aller Stadtbezirke ermittelt.
dpa
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