: Jugendsenatorin Klein: Kinder- vor Elternrecht
Die Parteinahme für von Gewalt betroffene Kinder muß nach Ansicht von AL-Jugendsenatorin Anne Klein im Mittelpunkt aller Bemühungen des Kinderschutzes stehen. „Kinderrecht muß vor Elternrecht gehen“, sagte Frau Klein gestern zum Abschluß einer dreitägigen Fachtagung „Perspektiven zum Kinderschutz in Berlin“, an der über 200 Interessierte teilnahmen. Der Zusammenhalt der Familie müsse dabei im Einzelfall dem Recht des Kindes auf Würde und Unverletzlichkeit untergeordnet werden. Jedes Hilfssystem müsse sich daran orientieren und messen lassen, ob es den Opfern Schutz vor weiterer Gewalt und die Möglichkeit zu einer Bewältigung der Gewalterfahrung anbietet. In diesem Zusammenhang trat die Senatorin erneut für erweiterte rechtliche Bedingungen für eine Krisenintervention ein. Nach dem Beispiel der „Go Order“ in den USA müsse es auch in der BRD möglich sein, Erwachsene schon bei dem begründeten Verdacht von Kindesmißhandlungen aus der Wohnung fernzuhalten. Bislang sei dies nur möglich, wenn der Täter eindeutig überführt worden sei.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen