piwik no script img

Datenschutz im argen

■ Hamburger Datenschützer Schapper zieht Fazit seiner Amtszeit

Hamburg (dpa) - Eine für Politik und Verwaltung wenig schmeichelhafte Bilanz über seine achtjährige Kontrolltätigkeit hat der Hamburger Datenschutzbeauftragte, Claus Henning Schapper, gezogen. Schapper erklärte gestern: „Der Datenschutz hat es heute nicht leichter als im Jahre 1982.“ Durch weitreichende Befugnisse der Polizei bei der Datenerhebung werde es zum Beispiel den Bürgern schwer gemacht, sich gegen vermeintlich rechtswidrige Eingriffe in ihre Rechtssphäre zur Wehr zu setzen. Bei den Einzelprüfungen habe er wieder „eine große Unbekümmertheit von Mitarbeitern der Hamburgischen Verwaltung im Umgang mit personenbezogenen Daten festgestellt“. Beim Verfassungsschutz werden trotz der tiefgreifenden Strukturveränderungen in der DDR und in Osteuropa weiterhin rechtswidrig in der „Adressendokumentation Ost“ (ADOS) Daten sämtlicher Aus- und Übersiedler erfaßt und gespeichert. Beim Verfassungsschutz bestehe weiterhin die „Staatsfeindedatei“ (APIS) unverändert weiter.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen