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Naturschutz gescheitert

■ DDR kündigt Neuanfang an / Großräumige Naturschutzgebiete geplant

Berlin (ap) - Die DDR hat das Scheitern ihres bisherigen Naturschutzkonzepts eingeräumt und einen Neuanfang angekündigt. Die (Ost-)'Berliner Zeitung‘ berichtete am Dienstag von Plänen des Umweltministeriums, wonach künftig „großräumige Schutzgebiete“ eingerichtet werden sollen. Allerdings müsse die Regierung erst ein Gesetz über Nationalparks beschließen. Noch sei fraglich, wie sich die geplante touristische Nutzung dieser Gebiete mit den ökologischen Maßnahmen verbinden lasse.

Die Zeitung schrieb, bisherige Schutzmaßnahmen hätten die DDR nicht vor einer umfassenden Krise der Landwirtschaft oder vor dem Aussterben von Tier- und Pflanzenarten bewahren können. Allein die Zahl der vom Aussterben bedrohten Tierarten sei von 1970 bis 1985 von 203 auf 296 angestiegen, die Zahl der gefährdeten Tierarten sei von 347 auf 619 angewachsen. Die Zeitung schrieb: „Mit einem offensiven Natur- und Umweltprogramm haben wir vielleicht die letzte Chance, eine gesunde Landschaft, lebende Natur und zukunftsfähige Konzepte als wertvolle Bausteine in das Europäische Haus einzubringen.“ Die Ökologen schlagen den Angaben zufolge Biosphärenreservate, Nationalparks und Naturschutzparks als drei Kategorien speziell geschützter Gebiete vor.

Zu den bereits bestehenden Biosphärenreservaten Vessertal und Mittelelbe sollen danach das Gebiet Schorfheide-Chorin -Parsteinsee und der Spreewald hinzukommen. Nationalparks seien an der Ostseeküste, im Gebiet der Müritz, im Oberharz, in der Sächsischen Schweiz und in der Rhön vorgesehen. Bei Naturschutzparks, die dem Erholungswesen offenstehen, sei unter anderem an Gebiete im Mecklenburgischen Elbtal, im Feldberger Seengebiet, im Harz und im Frankenwald gedacht.

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