: Reps ignorieren Verbot in der DDR
Nürnberg (taz) - Das am Montag von der DDR-Volkskammer mit überwältigender Mehrheit ausgesprochene Verbot der Tätigkeit der rechtsextremen „Republikaner“ in der DDR stört die Partei nicht im geringsten. „Wir werden das ignorieren“, kündigte Reinhold Rade, DDR-Koordinator und „Wahlkampfleiter Sachsens“ der Reps an. Er glaubt nicht, daß die Regierung der DDR ein Interesse daran hat, „neue politische Gefangene zu machen“. Rade glaubt, daß sich das Verbot für seine Partei positiv auswirken werde. Die Maßnahme der DDR -Volkskammer beweise, daß man in der DDR „Angst“ vor den Reps habe. Wenige Stunden nach dem Verbot gründeten die Reps am Montag abend einen neuen Kreisverband in Pegau bei Leipzig und am Dienstag in Görlitz. Beide Versammlungen waren laut Rade bei der Volkspolizei angemeldet worden. Die Flugblattverteiler und Transparentträger der Reps konnten bei der Montagsdemonstration in Leipzig ungestört agieren. Allein in Leipzig soll es derzeit 350 Mitglieder geben, in ganz Sachsen etwa 700.
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