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Grüne: Zweistaatlichkeit ade

Bonn (dpa) - Auch die Grünen nehmen als letzte Bundestagspartei zunehmend Abschied von ihrer Forderung nach Erhalt zweier deutscher Staaten. In einer Diskussion der Bundestagsfraktion zeichnete sich am Dienstag nachmittag eine eindeutige Mehrheit dafür ab, sich unter dem Druck der Ereignisse zur Einheit Deutschlands zu bekennen. Den Abgeordneten lagen mehrere Anträge vor, dieses auch formal zu beschließen.

Während sich die Fraktionssprecherin Antje Vollmer noch dafür aussprach, „beide Möglichkeiten zu denken“, forderten Abgeordnete wie Alfred Mechtersheimer, Hubert Kleinert und Eckhard Stratmann, die „doktrinäre Position der Zweistaatlichkeit“ aufzugeben. Die Grünen müßten jetzt von den Realitäten ausgehen und in Zusammenarbeit mit Parteifreunden in der DDR ein ökologisches Umbauprogramm für ganz Deutschland entwickeln, sagte Kleinert. Die Abgeordneten Uschi Eid, Karitas Hensel und Dietrich Wetzel beantragten die Einrichtung eines bis zu den DDR-Wahlen in West-Berlin arbeitenden Unterstützungsbüros der Grünen.

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