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Blüm gegen Lafontaine

■ SPDler „vermint“ Landschaft / Kommt neue Kohl-Initiative?

Düsseldorf (taz) - Bundesarbeitsminister Norbert Blüm hat dem SPD-Kanzlerkandidaten in spe, Oskar Lafontaine, am Dienstag im Gespräch mit Journalisten vorgeworfen, die politische Landschaft durch eine „Neidkampagne emotional zu verminen“ und eine „Mobilisierung des primitivsten Egoismusses“ zu betreiben. Diese Diskussion, die zur Lösung der Aussiedlerprobleme nichts beitrage, zeitige schlimme Folgen. Blüm wörtlich: „Ich bekomme ein richtigen Schreck, wenn ich die Briefe lese, die stapelweise bei mir eingehen.“ Es gehe jetzt darum, die Diskussion um die Wiedervereinigung „nicht nur mit Ängsten zu begleiten“, sondern nun sei „Wiedervereinigungsmut“ gefragt. Zu stoppen sei der Strom der Übersiedler durch Leistungskürzungen ohnehin nicht, „denn die Leute würden auch kommen, wenn wir ein Eintrittsgeld verlangten. Die Abwanderung werde erst dann nachlassen, wenn die Menschen in der DDR wieder Hoffnung schöpften. Die „Wierdervereinigung“ werde schneller kommen, „als wir alle geglaubt haben“. Aus Andeutungen aus Blüms Umgebung geht hervor, daß Kohl offenbar in Kürze eine neue deutschlandpolitische Initiative landen wird. Emsig wird hinter den Kulissen zwischen der Bundesregierung und großen Unternehmen verhandelt. Man munkelt, daß schon bald riesige private Investitionen in der DDR zustande kommen.

J.S.

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