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Zugespitzter Hungerstreik

■ 67.Tag des Grapo-Hungerstreiks: Vertretung des Europaparlaments in Bonn besetzt / Solidaritätsstreiks

Berlin (taz) - Völlig festgefahrene Fronten bestimmten auch den gestrigen 67.Tag des Hungerstreiks von 47 Mitgliedern der Grapo (Revolutionäre Gruppe 1.Oktober) in spanischen Gefängnissen. In der Frage der Zusammenlegung der auf 20 Gefängnisse verteilten Mitglieder gab es gestern keine Informationen über eine Annäherung zwischen Justizministerium und Vertretern der Hungerstreikenden. Seit mehreren Tagen schweigen die spanischen Medien über die Hungerstreikenden, deren Gesundheitszustand sich dramatisch zugespitzt hat - fünf liegen im Koma, die übrigen werden stationär behandelt.

Die Unterstützer der Grapo-Mitglieder versuchen im Ausland auf die Situation aufmerksam zu machen: In Frankreich trat am Montag das Führungsquartett der Action Directe in einen einwöchigen Solidaritätshungerstreik, und in den BRD -Gefängnissen gehen die befristeten Unterstützungshungerstreiks weiter.

Gestern besetzten Angehörige politischer Gefangener in der BRD kurzfristig das Bonner Informationsbüro des Europaparlaments (EP), und mehrere Frauengruppen überreichten dem spanischen Generalkonsul in Frankfurt eine Protestresolution. Die Gruppen aus Gießen, Marburg und Frankfurt protestierten gegen die Zwangsernährung Hungerstreikender, die nicht ihren Tod verhindere, sondern lediglich ihr Sterben verlängere.

Der grüne Europaabgeordnete Frank Schwalba-Hoth hat den BesetzerInnen des EP-Büros zugesagt, einen Brief an die spanische Regierung zu schreiben. Außerdem wolle er sich dafür einsetzen, daß seine Fraktion einen Antrag für eine Zusammenlegung einbringt. In Madrid, Vigo und Bilbao gehen unterdessen die Protestaktionen der Angehörigen weiter. Bereits vor Weihnachten hatten die „familiares“ die Rot -Kreuz-Büros in den drei spanischen Städten besetzt. Bisher hat die sozialistische Regierung in Madrid die Vermittlungsangebote der spanischen Menschenrechts-Liga und der katholischen Kirche abgelehnt.

dora

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