: Presserummel um Schönhuber
Presserummel um Schönhuber. Anderes hat der Chef der Bundesreps derzeit nicht zu bieten: gestern zeigte er der Presse erneut, daß die DDR-Grenzorgane ihn nicht einreisen lassen. Der mitreisende französische Rechtsextremist Jean -Marie Le Pen hätte gedurft, aber er „solidarisierte“ sich mit seinem deutschen Pendant und verzichtete auf einen Besuch Ost-Berlins. Also drehte am Checkpoint Charlie der Reisebus samt rechtsradikalem Inhalt wieder um, hielt gleich wieder für die Journaille und versperrte dem grenzüberschreitenden Verkehr die Fahrt. „Jetzt haben wir endlich eine offene Grenze, die lassen wir uns von Ihnen nicht wieder dicht machen“, waren die Worte der Westberliner Polizei, mit der sie um Weiterfahrt bat. Schönhuber und Le Pen hatten sich im Rahmen einer Fraktionssitzung der rechten Europa-Parlamentarier in Berlin getroffen und wollten dann gemeinsam den östlichen Teil der „legitimen Hauptstadt“ beglücken. Der Berliner Landesvorsitzende in spe, Carsten Pagel, verkündete gestern bei der Präsentation der beiden Herren, daß die Gründung eines Ostberliner Rep -Kreisverbandes unmittelbar bevorstehe. In der letzten Woche sind angeblich aus Ost-Berlin über 100 Beitrittserklärungen bei den „Republikanern“ eingegangen. Auf dem Parteitag am Samstag soll ein Antrag zur Satzungsänderung gestellt werden, so Pagel, damit Ost- und West-Reps zu einem Gesamt -Berliner Landesverband geeint werden können.
diak, Kd/Foto: Jan-Peter Böning
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