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Auf sich selbst angewiesen

■ Betr.: "Erst mit dem Benzinkanister vor den Landtag?", taz vom 1.2.90

betr.: „Erst mit dem Benzinkanister vor den Landtag?“,

taz vom 1.2.90

(...) Die Lage in einer JVA kommt wohl der eines ehemaligen „kommunistischen“ Staates relativ gleich, kleiner und übersichtlicher eben. Aber sonst, die Isolation, der allumfassende Machtbereich des „Direktors“, die „Soll„- und „Kanngesetzgebung“, die sich auch hier nur auf Regimefreunde positiv auswirken, also gerade auf die unkritischen Mitläufer, die andererseits auch als Aushängeschild für die ach so guten Verhältnisse präsentiert werden und dadurch eine weitere humanistischere Entwicklung blockieren. Wer will schon bei einer Führung durch eine JVA in die versteckten Winkel, dorthin, wo man die Psycho-Wracks versteckt, läuft einem doch schon beim Betreten der Anlagen ein Schauer über den Rücken, der den Wunsch aufkommen läßt, denselben baldigst wieder der JVA zuzuwenden.

Durch das geringe öffentliche Interesse sind die Gefangenen auf sich selbst angewiesen und durch eben die Gesetze, die geändert werden müßten, blockiert. Wie soll sich etwas ändern, solange jedes Gespräch, das sich in diese Richtung bewegt, als Meuterei ausgelegt wird?

Alwin Maag, Bayreuth

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