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Internationale Küche-betr.: "Mit Heimatliedern gegen Serbien", taz vom 6.2.90

betr.: „Mit Heimatliedern gegen Serbien“, taz vom 6.2.90

Mit großem Befremden las ich wie taz-Mitarbeiter Erich Rathfelder gleich am Anfang seines Artikels schrieb: „Burek ist ein albanisches Nationalgericht - es besteht aus kleinen Fleischstückchen und Nudeln...“. Er scheint selten türkische gastronomische Einrichtungen zu besuchen, denn sonst wäre ihm zweifelsohne in Erinnerung geblieben, daß „börek“ (türkisch) niemals in der Speisekarte fehlt!

Das Wort „burek“ ist nur eine serbokroatische Abwandlung des türkischen Originals wie auch die Speise „burek“ von allen Völkern und nationalen Minderheiten Jugoslawiens in Anlehnung an die türkische Vorlage in unzähligen Variationen zubereitet wird.

„Burek“ wird von StudentInnen, ArbeiterInnen und Angehörigen anderer nicht gerade bemittelter Sozialschichten eher im Süden, das heißt Serbien, Bosnien, Makedonien, als im reicheren Norden bevorzugt verzehrt und das sicher nicht aus diätetischen Gründen. Und auch nicht als „Zwischensnack“, sondern oft als einzig zahlbare Hauptspeise des Tages.

In der albanischen Küche gibt es dazu noch ein verwandtes Gericht „flie“, das wie „burek“ von der arabischen „pita“ stammt, die allerdings weltweit in italienischer Abart als „Pizza“ berühmt geworden ist. Einige ausgezeichnete Rezepte für die Zubereitung von „burek“ gibt es im Großen Volkskochbuch, 24. Ausgabe, Belgrad und Ljubljana 1984, S.335 ff. (...)

Dusan Reljic, Korrespondent der jugoslawischen Presseagentur 'Tanjug‘ in Bonn

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