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Auch Liberale wollen Allianz

■ Zusammenarbeit von LDP, FDP und Forums-Partei / Liberaldemokraten mit neuem Namen, neuer Führung und neuem Programm / Nationaldemokraten machen Avancen

Dresden/Ost-Berlin (ap) - Am Wochenende hat in der DDR -Parteienlandschaft eine neue Allianz Gestalt angenommen. Die ehemalige Blockpartei LDPD gab sich eine neue Führung, ein neues Programm und einen neuen Namen und beschloß ein Bündnis mit Ost-FDP und Deutscher Forum-Partei. Die Liberaldemokraten nennen sich künftig wieder nach ihrem Gründungsnamen LDP. Der neue Vorsitzende Rainer Ortleb, Nachfolger von Manfred Gerlach, zeigte sich zum Abschluß eines zweitägigen Parteitags am Samstag in Dresden optimistisch im Hinblick auf die Wahlchancen einer „liberalen Allianz“. Zu Beginn des Parteitags am Freitag hatte FDP-Prominenz aus Bonn die Partei zur Einheit der drei liberalen Parteien gedrängt. Die Führungsgremien der FDP wollen am Montag in West-Berlin die Ergebnisse der Versammlung beraten und über Wahlkampfhilfe entscheiden.

Die Delegierten bekannten sich zu Marktwirtschaft, zum Prinzip der individuellen Freiheit und zur deutschen Einheit. In dem wenig bekannten 45jährige Mathematiker Ortleb aus Rostock, der als kaum belastet gilt, sahen die Delegierten offenbar einen guten Repräsentanten der Mitgliedschaft. Er sagte, die Frage einer Listenverbindung der liberalen Parteien könne erst bei Vorliegen eines neuen Wahlgesetzes geklärt werden. Eine Fusion nannte er wegen programmatischer Differenzen fraglich, bis zu den Kommunalwahlen am 6. Mai aber möglich.

Auch die Nationaldemokraten, ebenfalls eine Ex-Blockpartei, wählten am Sonntag in Ost-Berlin einen neuen Vorsitzenden: den 41jährigen Staatswissenschaftler Wolfgang Rauls. Sie zogen damit die Konsequenzen aus einem Eklat bei einem im Januar unterbrochenen Kongreß. Der damals gewählte Vorsitzende Manfred Glaeser hatte sich nur wenige Tage im Amt gehalten, weil er mit der Ankündigung eines aggressiven Wahlkampfes Empörung an der Basis ausgelöst hatte. Der stellvertretende Vorsitzende Günter Hartmann schlug einen Wahlverbund der nationalen und liberalen Parteien als Kraft der politischen Mitte vor. Diese gemeinsame „Aktion deutscher Demokraten“ solle vor einer möglichen Listenverbindung erste Stufe zu einer gesamtdeutschen Partei nationaler und sozialliberaler Prägung sein.

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