: Szenische Lesung bei „Rat & Tat“
■ „Quentin Crisp“ mit Klaus Vincon
Der Schauspieler Klaus Vincon vergnügt uns heute abend mit den Lebenserfahrungen des britischen Exzentrikers Quentin Crisp. Der heute 81jährige lebt in New York, wo ihn Vincon besuchte. Ein richtiger Feind des Vereinigten Königreiches sei der schwule Emanzipator geworden, berichtet der Mime, doch seine rezitatorische Spielerei atmet „The British Way of Living“ von Kopf bis Fuß.
„Das Fossile am Tuntigen ist, daß sich die Manierismen nicht verändert haben“, sagt der Mann auf der Bühne und schaut auf seine Hand, die keck am Brustkorb wedelt. Noch befindet er sich im Werden, er ist Mr. Crisp und es sind die dreißiger Jahre. Die schwule Landkarte Großbritanniens ist auf Soho, beschränkt. Quentin Crisp entwickelt sich. „Ich wurde ein Homo, der es nicht nur zugab, sondern dem man es auch ansah“. Immerhin, das war in einem Land zu einer Zeit, der das No sex please, we're british über alles ging. Shocking.
Vincon kennt seinen Text, er vermag auch in der deutschen Sprache zu vermitteln, wie „England vor die Tunten ging“. Denn daß nicht alles Mascara ist, was dunkel scheint, muß der hennarote Quentin oft genug feststellen. Die Konventionen sind gegen die Andersartigen, das war so und ist so geblieben. Lobsang Samte
Rat und Tat Zentrum, Theodor-Körnerstr. 1 um 20.30 Uhr.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen