: Aids-betr.: "Rumänien: Baby HIV-infiziert", taz vom 7.2.90
betr.: „Rumänien: Baby HIV-infiziert“, taz vom 7.2.90
Weil in Rumänien so kurz nach Ceausescu ja schwerlich „Risikogruppen“ wie Schwule oder Drogenabhängige oder drogenabhängige Schwule für das Auftauchen von Aids verantwortlich gemacht werden können, waren es also verseuchte Blutkonserven und mehrfach verwendete Einwegspritzen. Aber auch da bleibt die Frage: Woher kam das HIV number one? Sie können wohl kaum vom Himmel in die Blutkonserven und an die Spritzennadeln gelangt sein. Aber das A in Aids steht ja nicht für infektions, sondern für erworben (acquired). Und erwerben kann der Mensch viel.
(...) „HIV kann nicht die alleinige Ursache für Aids sein“ (Ruth Jensen, Umweltschaden Aids - Hintergründe einer biologischen Katastrophe, Verlag 2001). Dafür sprechen auch die inzwischen unzähligen Variationen des HIV-Virus: Unser völlig ruiniertes Immunsystem (durch Umweltgifte und Radioaktivität) läßt sich eben nicht mehr durch die Verwendung von Gummis schützen. Bei den rumänischen Kindern kam vier Jahre nach Tschernobyl noch die Unterernährung beziehungsweise schlechte Ernährung dazu.
Es ist eben recht reduktionistisch und naiv, dafür aber geschäftsträchtig, nach einem Impfstoff gegen Aids zu forschen, anstatt nach den Ursachen der Anfälligkeit für Mikroben zu fragen.
Holger Bach, München
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen