piwik no script img

Wahlkampf = Hahnenkampf

■ Betr.: "NRW-SPD spielte Muppet-Show", taz vom 5.2.90

betr.: „NRW-SPD spielte Muppet-Show“, taz vom 5.2.90

Typisch SPD! Vor zwei Jahren haben die Sozis medienwirksam mit großem Brimborium den feministischen Zeitgeist in der Konkurrenz mit den Grünen entdeckt und das Stück aufgeführt: „Fortschritt nur mit uns! Wir sind für die Frauenquote bei Parteiämtern und Parlamentsmandaten!“

Damals wurde so getan, als komme bei der Quotierung nicht der Frauenbewegung und den Grünen, sondern der alten Tante SPD das Erstgeburtsrecht zu. Nun stellt sich bei der konservativen SPD-Traditionstruppe in NRW heraus, daß zur Landtagswahl im Mai noch nicht einmal die beschlossene 25prozentige Frauenquote erreicht wird. Es werden nämlich über sichere Direktmandate überwiegend SPD-Männer in den Düsseldorfer Landtag einziehen.

Anstatt offen zuzugeben, daß selbst bescheidene feministische Ansprüche die männerbündlerische NRW-SPD überfordern, wird getrickst und geflunkert: Auf den für die Zusammensetzung der SPD-Fraktion unerheblichen ersten 13 Listenplätzen kandidieren - for show only - neun Frauen. Dieses zu Recht als Roßtäuscherei bezeichnete Schmierenstück wird in der Öffentlichkeit als frauenfreundlich verkauft. Die braven SPD-Frauen kuschen mal wieder, und der Presse von taz und 'Frankfurter Rundschau‘ abgesehen - fällt nichts auf. So werden halt Wahlkämpfe inszeniert.

Irene Schönbeck, Essen

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen