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Schlecht gewartet

■ Betr.: "DDR-Verkehr: ratlos oder radlos?", taz vom 6.2.90

betr.: „DDR-Verkehr: ratlos oder radlos?“, taz vom 6.2.90

Es ist wahr, Trabis stinken, und je schlechter sie gewartet werden, desto mehr gefährden sie die Umwelt. Für Fahrräder gilt aber das gleiche: Ein Fahrrad, dem nach nur einem Tag „Holperstrecke“ das Rücklicht abfällt, ein Bautenzug reißt und die Gangschaltung streikt - solch ein „Pech“ kann man nicht den Verkehrsverhältnissen der DDR zuschreiben - solch ein Fahrrad ist miserabel gewartet und eine Gefahr für die Umwelt der übrigen VerkehrsteilnehmerInnen. Zumal bestenfalls das abgefallene Rücklicht eine Folge der schlechten Wegstrecke sein kann.

Also, einen Schraubendreher und einige Schraubenschlüssel besorgt (eventuell noch ein oder zwei Imbusschlüssel) und regelmäßig alle Schrauben nachziehen; Kette, Gangschaltung und Bautenzüge ölen und - ein ganz besonderer Tip - mit einem billigen Speichenschloß die Nippel auf Festigkeit überprüfen, und schon ist ihr Fahrrad auch gegen widrige Verkehrsverhältnisse gewappnet.

Kopfsteinpflaster ist zwar eine Qual, aber es versiegelt den Boden nicht so stark wie asphaltierte oder zubetonierte Straßen. In den anderen Punkten stimmen wir ihnen zu: Auch unsere Erfahrungen bestätigen, daß Radfahren in Ost-Berlin eine Qual für Lungen und Atemwege und der Trabant Verursacher von Übelkeit und Kopfschmerzen ist.

Gabriele und Jörg Kantel, Berlin

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