: Sexshops in der City
Mit Einführung der Gewerbefreiheit in der DDR sehen etliche Bürger die Möglichkeit zu einer selbständigen Existenz auch im Sex- und Pornogeschäft. Allein für die Ostberliner City liegen schon einige Dutzend Anträge vor. Ein Mitarbeiter des Stadtbezirksbürgermeisters sagte gestern auf Anfrage: „Wir müßten nur ein Drittel dieser Anträge genehmigen, um damit einen europäischen Spitzenwert zu erreichen.“ Anregungen in Sachen Sex und Porno haben sich DDR-Bürger massenhaft seit Öffnung der Grenzen in West-Berlin und in bundesdeutschen Städten geholt. Auch heute noch bilden sich Schlangen von neugierigen DDR-Bürgern vor Peepshows und Sexläden. Ganz einfach dürfte es nicht werden, derartige Läden in der DDR einzurichten. Wie es aus der zuständigen Verwaltung heißt, verstößt Pornoliteratur noch gegen die Gesetze. Außerdem fehlten Gewerberäume. Es gibt offenbar auch Meinungsverschiedenheiten in Sachen Zuständigkeit. Hat die Abteilung Handel und Versorgung oder die für das Dienstleistungsgewerbe zuständige Abteilung für die örtliche Versorgungswirtschaft das Sagen?
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