Hunde gegen Blockade

■ Knüppel-und Giftgaseinsatz gegen PKA-Gegner

Mit fünf Festnahmen endete am Montag nachmittag eine mehrstündige Sitzblockade von rund 200 Atomkraftgegnern vor den atomaren Anlagen in Gorleben. Zwei Demonstranten wurden nach Polizeiangaben bei der Behinderung eines Konvois von Baufahrzeugen durch Hundebisse leicht verletzt. Die Polizei setzte eigenen Angaben zufolge sowohl Schlagstöcke als auch das Reizgas „Chemical Mace“ ein.

An drei Stellen hatten rund 200 Atomkraftgegner aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg am frühen Montag morgen Sitzblockaden aus Protest gegen den Bau der Pilotkonditionierungsanlage (PKA) veranstaltet. So verhinderten sie in Dannenberg, daß Baufahrzeuge einer Firma, die aau der PKA teiligt ist, nach Gorleben fahren konnten. Diese Blockade löste sich friedlich auf. Mehrere Dutzend anderer Demonstranten versperrten das Tor zu dem 35.000 Quadratmeter großen PKA-Gelände in Gorleben, auf dem am Montag mit dem Bau

begonnen werden soll. Unter Polizeischutz wurden jedoch nur ein leerer Tieflader, eine Latrine und kleinere Baugeräte auf das Gelände gebracht.

Unterdessen hatte die Mehrzahl der Demonstranten das Haupttor zum benachbarten Gelände des atomaren Zwischenlagers durch eine Sitzblockade unpassierbar gemacht. Als die Polizei am Nachmittag dreimal zum Gehen aufforderte, erklärten die Demonstraen, sie wollten sich wegtragen lassen. Weil sich die Männer und Frauen jedoch unterhakten, leisteten sie in den Augen der Polizei „aktiven Widerstand“.

Drei Männer und zwei Frauen aus dem Raum Gorleben wurden wegen Nötigung, Körperverletzung und Widerstands festgenommen. Der Sprecher der Bürgerinitiative, Wolfgang Ehmke, erklärte, die Polizei habe eine „ungeheure Eskalation gewollt“ und sei zu keinen Gesprächen bereit gewesen.

dpa