Terrorbilanz Peru 1989

■ Bericht der Menschenrechtsorganisation Coordinadora: 2.750 politische Morde / Verantwortung tragen Armee und Guerilla

Lima (ips) - In Peru sind im vergangenen Jahr rund 2.750 Menschen durch politisch motivierte Anschläge ums Leben gekommen, 400 Personen wurden verschleppt. Diese Zahlen nennt ein Bericht der peruanischen Menschenrechtsorganisation „Coordinadora Nacional de Derechos Humanos“, der die Verantwortung für die massiven Menschenrechtsverletzungen hauptsächlich den peruanischen Streitkräften und der maoistisch orientierten Guerillaorganisation Sendero Luminoso zuweist. Den peruanischen Behörden und der Armee warf die aus regierungsunabhängigen Menschenrechtsvereinigungen zusammengesetzte Coordinadora eine „Politik des Terrors gegen den Terror“ vor. Gerade die Landbevölkerung sei Opfer der von Polizei und Armee ausgeübten „massiven Repressionen“, mit denen der Staat auf die Guerillaanschläge reagiere. Armee und Polizei waren dem Bericht zufolge an fast der Hälfte der Ermordungen beteiligt, in ihrem Auftrag „verschwanden“ 400 Personen. Den Sendero beschuldigt die Coordinadora, 1.400 Personen umgebracht zu haben. die Mehrheit der Opfer soll unbewaffnet gewesen sein. „Es gibt auf der ganzen Welt keine Organisation, die sich selbst als revolutionär bezeichnet und eine vergleichbare kriminelle Aktivität entfaltet wie der Sendero Luminoso“, kritisierte Coordinadora. Aus ihrem Jahresbericht geht hervor, daß zu den Anschlagsopfern nicht nur politische FunktionsträgerInnen, sondern auch Zivilisten, darunter sogar Kinder, gehören.