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Obdachlos

■ Neun Prozent der HIV-infizierten Drogenabhängigen sind ohne Bleibe / BGA stellte Zahlen in Berlin vor

Etwa neun Prozent der HIV-infizierten Drogenabhängigen in der Bundesrepublik, das sind fast 2.000 Personen, sind obdachlos. Bei einer geschätzten Zahl von 60.000 bis 100.000 Drogenabhängigen sind etwa 20 Prozent mit dem Immunschwächevirus infiziert, ergab eine Hochrechnung aus der bundesweiten Befragung von 1.253 Drogenabhängigen, die im Auftrag des Bundesgesundheitsamtes (BGA) Berlin vorgenommen wurde. Die Zahlen wurden gestern auf dem 9. Kongreß für klinische Psychologie und Psychotherapie genannt.

Dieter Kleiber vom Sozialpädagogischen Institut Berlin, das im Auftrag des BGA die epidemiologische Studie durchführte, sagte, Aids werde - neben der medizinischen Herausforderung

-zunehmend zu einem sozialen Problem. Personen mit niedrigem Bildungsabschluß und Berufsstatus seien eher betroffen als Personen mit höherem Bildungsabschluß und beruflicher Position. Kleiber sprach sich dafür aus, die „Lebensdimension“ von Drogenabhängigen stärker zu berücksichtigen. Sein Institut bereite zwei weitere Befragungen von „prostitutionserfahrenen Männern“ und „Sextouristen“ vor.

Aus zwei Untersuchungen von Lesern von Schwulenzeitschriften der Bundesrepublik geht hervor, daß vier Fünftel der 1.122 Befragten weiterhin Analverkehr praktizierten, obwohl er hinsichtlich der HIV-Übertragung als gefährlich eingestuft wird. Der Anteil derjenigen, die „in der Regel“ ein Kondom benutzen, sei zwischen 1987 und 1988 von 52 auf 55 Prozent gestiegen. Ungeschützter Analverkehr finde vor allem in festen Beziehungen statt. In solchen Fällen würden beide Partner entweder davon ausgehen, daß kein Infektionsrisiko besteht, oder die Gefahr werde in Kauf genommen, eben weil eine feste Beziehung bestehe.

An dem Kongreß, der alle zwei Jahre in Berlin stattfindet, nehmen etwa 1.900 Psychologen, Ärzte und Sozialarbeiter aus dem gesamten deutschsprachigen Raum teil.

dpa „Behindertengerechte Olympiastadt Berlin“

Der Senat will nach den Worten von Sozialsenatorin Stahmer eine „behindertengerechte Olympiastadt Berlin“ schaffen. Olympische Spiele in Berlin und die darauf folgenden Olympischen Spiele der Behinderten, die „Paralympics“, seien eine große Herausforderung für den behindertengerechten Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, sagte die Senatorin am Donnerstag im Abgeordnetenhaus in ihrer Antwort auf zwei große Anfragen zur Behindertenpolitik der CDU- und SPD-Fraktion. Bis dahin müßten überall mobilitätsgerechte Wege und zugängliche Veranstaltungsräume vorhanden sein.

dpa

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