: Angst-betr.: "Deutsch-israelischer Briefwechsel", taz vom 26.2.90
betr.: „Deutsch-israelischer Briefwechsel“, taz vom 26.2.90
Broders Essay über die „idiotische Angst der Juden“ kann nicht unwidersprochen bleiben, weil die Situation der jüdischen Menschen, so wie sie Broder beschreibt, nicht der Wirklichkeit entspricht.
Bei vielen Juden in Deutschland ist die Kraft, die sie selbst mit den Vokabeln „trotzdem“ und „dennoch“ umschreiben und die sie befähigt, trotz Enttäuschungen, Zweifeln und vielartigen Gefühlen der Angst und Unsicherheit in „Deutschland“ zu leben, weil sie hoffen, daß das Leben hier für sie einmal gerechter, besser und schöner sein wird als das ihrer Eltern oder Großeltern. Die andere Seite ist, daß sie heute noch Angst haben, daß der kriegslüsterne deutsche Nationalismus noch einmal ausbrechen könnte. Und kein vernünftiger Mensch kann den Juden dies verdenken.
Wolfgang Schröder, Wahnbek
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