: Anschlag auf City-Sexshop
■ „Furien“ schlugen zu / Bald auch PorNo-Aktion in der DDR
Durch einen Brandanschlag auf einen Sexshop in der City ist in der Nacht zu gestern Sachschaden verursacht worden. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Wie dessen stellvertretender Leiter Piete mitteilte, habe ein Brandsatz gezündet. Er sei aus einem Regal auf den Fußboden geschleudert worden. Zunächst ergebnislos blieb die Suche nach einem zweiten Brandsatz, den „die Furien“ gelegt haben wollen.
In einem gestern eingegangenen Selbstbezichtigungsschreiben heißt es, die Entflammung des Pornoladens durch zwei Brandsätze sei ein „Beitrag zum internationalen Frauentag“. „Wir haben z.B. was gegen die Art von Pornografie, wie sie in dieser Gesellschaft betrieben wird, und was gegen die Vermarktung und Erniedrigung der Frau durch Pornofilme, Liveshows und Gummipuppen... Also ist unsere Konsequenz daraus, daß wir diese Orte den Flammen preisgeben“, schreiben „die Furien“, die „Grüße an die Amazonen“ richten. Jene hatten in der Vergangenheit mehrfach Anschläge verübt.
Der Staatsschutz hält das Schreiben für authentisch. Darin wird zugleich angekündigt, daß es bald auch in der DDR „viel zu tun“ gebe, weil dort „massig Anträge für die Öffnung von Pornoläden“ vorlägen.
dpa
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