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Gulli-Gangster

■ Zunahme von giftigen Sonderabfällen im Abwassernetz

Verschiedene Berliner Betriebe versuchen, die Kosten für eine legale Beseitigung von Sonderabfällen durch illegale Einleitungen in das städtische Abwassernetz zu umgehen. Wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz am Dienstag mitteilte, haben die Wasserwerke zum Wochenende am Einlauf der Klärwerke Marienfelde und Ruhleben einen deutlichen Anstieg der Abwasserbelastung mit giftigen organischen Chlorverbindungen gemessen.

So seien die sogenannten AOX-Werte, die die Konzentration von organischen Halogenverbindungen im Wasser anzeigen, von Donnerstag auf Freitag in Ruhleben von 120 auf 240 und in Marienfelde von 95 auf 250 Mikrogramm pro Liter gestiegen. Bis Sonntag seien die Werte dann wieder auf 100 beziehungsweise 130 Mikrogramm gesunken.

Organische Halogenverbindungen werden insbesondere in metallverarbeitenden Betrieben und in der Druckindustrie verwendet. Diese Verbindungen können in Kläranlagen nur unzulänglich abgebaut werden. Sie sind nach dem Abfallgesetz als Sondermüll eingestuft und müssen gesondert entsorgt werden. Die Einleitung in das Abwassernetz ist illegal und umweltgefährdend.

Die Umweltverwaltung kündigte verschärfte Kontrollen im Kanalnetz an, um solchen Betrieben auf die Spur zu kommen. Bei umweltgefährdender Abfallbeseitigung drohen außer Geld auch Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren. Nach der Schließung der Sondermülldeponie Vorketzin in der DDR ist eine Sondermüllentsorgung über die provisorische Abfallhalle der Stadtreinigung in der Flottenstraße in Reinickendorf möglich, hieß es.

dpa

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