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Greenpeace blockiert Papierfabrik

Karlsruhe (taz) - Greenpeace-Aktivisten haben gestern in Karlsruhe das Werkstor der Karlsruher Papierfabrik Holtzmann versperrt. Ein dabei benutzter Lkw hatte sechs Stahlfässer mit eben der stinkenden Giftbrühe geladen, die das Unternehmen täglich in den Rhein leitet. Die Aktion stand in Zusammenhang mit der gestern gestarteten Nordseeschutzkonferenz in Den Haag (siehe nebenstehenden Bericht). Holtzmann ist für Greenpeace-Sprecher Carsten Redlich einer der größten Rhein-Verschmutzer, rund zehn Tonnen chlororganische Verbindungen pumpe das Unternehmen täglich bei Kilometer 363 in den Fluß. Holtzman verletze damit die seit Anfang 1990 geltenden neuen Richtlinien der Abwasserverwaltungsvorschrift, kritisiert Greenpeace. Seit 1985, als die Umweltorganisation schon einmal die Werkstore blockierte, habe die Firma nichts unternommen.

Die Zellstoff- und Papierindustrie gilt als „Wasserkiller“, ihre Abwässer sind hochgradig mit chlorierten Kohlenwasserstoffen - zu denen auch die ultragiftigen Dioxine zählen - verseucht. Auch der Karlsruher Vize -Regierungspräsident Hans Scheurer mußte sich Greenpeace stellen. Scheurer dementierte, der Firma eine Ausnahmegenehmigung für den Gifteintrag in den Rhein erteilt zu haben - räumte aber ein, mit der Geschäftsleitung eine „Übergangsfrist“ für die Einhaltung der neuen Bestimmungen bis Ende 1991 vereinbart zu haben. Greenpeace will auch zu Töpfer.

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