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Verhindert Olympia!

■ West-östliches „Heiteres Anti-Olympia-Büro“ wurde gegründet: Unverbissen gegen die Spiele 2000/2004

Rund 20 Leute aus Kultur, Uni, Medien sowie „handfeste Berliner“ (Selbstbeschreibung) haben unlängst ein „Heiteres Anti-Olympia-Büro“ gegründet. Auch Bildungspromis wie der Schrifsteller Ulrich Enzensberger und der Germanist Prof. Horst Domdey sind dabei. Die Mitglieder der BürgerInneninitiative, die sich selbst „vor der Glotze bei Schnittchen und Cräcker durchaus für den Sport begeistern“, befürchten, daß eine Olympiade in dieser Stadt die Lebensbedingungen verschlechtern wird.

„Softe und peacige“ Spiele im Jahr 2000/2004, wie sie sich der AL-Sportstaatssekretär Kola Kuhn sich vorstelle, seien nicht zu erwarten, sagte das Gründungsmitglied, die freie Autorin Regine Walter-Lehmann der taz. „Berlin hat 1936 seine Unschuld verloren, auch damals wurde das Spektakel Friedensspiele genannt.“ Laut Lehmann steht das Anti-Büro in diesem Fall „politisch ganz besonders zu seiner Provinzialität“, wolle aber keine „verbissene und bierernste BI“ sein.

Als erste Aktivitäten sind eine Anfrage an den Senat über den Stand der olympischen Dinge und ein Treffen mit der Ostberliner „Pro-Olympia„-Bürgerinitiative geplant. Außerdem will das Büro im Eiszeit-Kino demnächst Leni Riefenstahls Propagandamachwerk über Olympia zeigen, das auch heute noch als „Dokumentarfilm“ vom IOC hochverehrt wird.

Das nächste Treffen des „Heiteren Anti-Olympia-Büros“ ist für den 31. März geplant. Neugierige und Neulinge sind herzlich willkommen.

kotte

Infos bei: „Heiteres Anti-Olympia-Büro“, c/o Lehmann, Niebuhrstr. 72, 1000 Berlin 12, Tel. 324 49 96.

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