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„G-7“: Neuer Nagoya-„Akkord“?

Tokio (afp) - Die sieben wirtschaftlich stärksten westlichen Industrieländer, die „Gruppe der Sieben“ (G-7), haben sich laut japanischer Presseagentur 'Jiji‘ auf neue Zielgrößen für die Wechselkurse von Dollar, D-Mark und Yen geeinigt. Die stellvertretenden Finanzminister und die Gouverneure der Zentralbanken der G-7 (USA, Japan, Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada) wollen demzufolge nach ihrem Treffen im japanischen Nagoya anpeilen, den Dollar unter 1,70 Mark und unter 150 Yen zu halten.

Für die Ausführung dieses Beschlusses sind dann die Notenbanken der beteiligten Länder verantwortlich. Immer dann, wenn der Dollar-Kurs über diese Marken rutscht, verkaufen sie Dollar, um über erhöhtes Angebot den Kurs zu drücken. Dies wäre nach den Einigungen („Akkords“) in den vergangenen Jahren im New Yorker Plaza-Hotel und dem Pariser Louvre-Museum eine weitere inoffizielle Absprache über bestimmte Kursverhältnisse dieser wichtigsten Währungen der Welt. Offiziell werden die Währungen den Marktkräften überlassen, sie „floaten“.

Die Zustimmung zu einem eher niedrigen Dollarkurs dürfte der Bundesregierung momentan leicht gefallen sein, da die bundesdeutsche Wirtschaft auf vollen Touren läuft. Ansonsten schadet ein niedriger Dollarkurs der internationalen Konkurrenzfähigkeit der deutschen Exportwirtschaft: Ein im Verhältnis zur Mark billiger Dollar ist gleichbedeutend mit international teurer Mark und damit auch mit teuren deutschen Produkten.

ulk

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