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Material über Schnur soll überprüft werden

Der Unabhängige Untersuchungsausschuß Rostock hat klargestellt, daß Angaben zu angeblichen Stasi-Kontakten des DA-Vorsitzenden Wolfgang Schnur nicht von ihm stammen. Der Ausschuß sei zu Vertraulichkeit verpflichtet. Man habe nur den DA informiert, daß in der Rostocker Stasi-Zentrale Material gefunden worden sei, das auf eine informelle Mitarbeit Schnurs für das ehemalige MfS hinweisen. Rainer Eppelmann hat derweil gefordert, die angeblich belastende Materialien überprüfen zu können.

Die 'Junge Welt‘ hat gestern aus einem Brief eines MfS -Mitarbeiters zitiert, der ihr seit dem 3. Januar vorliegt. Danach soll Schnur mindestens seit 1970/71 unter dem Decknamen „Torsten“ informeller Mitarbeiter der Stasi gewesen sein. Schnur habe seine Informationen an den kirchlichen Referatsleiter geliefert. Die konspirative Tätigkeit habe „sich für ihn finanziell und persönlich (Genehmigung eine selbständigen Rechtsanwalts-Büros, Druckausübung durch das MfS beim Ministerium für Justiz, mehrere Häuser in der DDR - z.B. Binz, Stralsund, Berlin) ausgezahlt“. Der Absender nannte andere Namen, die die Angaben bestätigen könnten. Die 'Junge Welt‘ will auch andere Schreiben, z.T. anonymer Art, in der Angelegenheit haben. Solche Indizien seien vor der Eppelmann-Erklärung aber nicht veröffentlicht worden, weil es keinen Zugang zu beweiskräftigen Dokumenten gab.

kw

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