Die im Dunkeln...

■ Die Firma Seroplas scheut öffentliche Fragen - und vor allem die der taz

Die Firma Seroplas GmbH, Gesellschaft für Plasma-Forschung und Plasma-Gewinnung, gibt sich zugeknöpft. Eine Auskunft suchende taz-Reporterin wurde Mitte Januar aus den Räumen der Joachim-Friedrich-Straße hinauskomplimentiert, der Rausschmiß wurde versüßt durch einen Interviewtermin für den 22. Januar. An diesem Tag wollten die beiden Geschäftsführer Hermann und Holger Scheidle über den zunehmenden Ansturm von DDR-Spendern der taz berichten. Das Versprechen war Taktik. Mit Schreiben vom 18. Januar bedauerte die Geschäftsleitung, den verabredeten Termin nicht einhalten zu können. „Gerne sind wir jedoch bereit, schriftliche Fragen schriftlich zu beantworten.“ Die taz ließ sich nicht lumpen, 16 Fragen schickte sie der Seroplas Ende Januar zu. Das war der Seroplas wohl zuviel der Neugierde. Am 30. Januar kam die endgültige Absage. Die „gern“ versprochene Antwort auf die schriftlichen Fragen hatte folgenden Wortlaut: „Zu ihren Rückfragen ... teilen wir Ihnen mit, daß wir unsere Tätigkeit auf der Basis der medizinischen und rechtlichen Gegebenheiten ausüben und darüber hinaus in dem von ihnen gewünschten Umfang zu keinen Auskünften bereit sind.“ Als die taz dann zum zweitenmal unangemeldet auftauchte, um eine Reportage über die willigen Spender zu machen, wurde die Reporterin von der diensthabenden Ärztin als Beobachterin enttarnt und mit dem drohenden Hinweis auf das Hausrecht gebeten, „sofort zu verschwinden“. „Mit der Presse wollen wir nichts zu tun haben, und mit der taz schon gar nicht.“

aku