Frauen auf die Seite 1-betr.: "Die große Frauenkoalition von Bonn", taz vom 3.3.90

betr.: „Die große Frauenkoalition von Bonn“, taz vom 3.3.90

(...) Immerhin: Prominente aus allen Parteien, der beiden Kirchentage, der Bundesanstalt für Arbeit artikulieren sich jetzt gegen Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit, für demokratische Kultur. Wenn Udo Knapp mit Lafontaine, Lambsdorff und Blüm, zwei Kardinälen und Herrn Stingl... klar, daß die so was nicht brächten. Aber warum bringt Ihr diese Prominenteninitiative von Frauen nicht auf Seite 1? Zum Hohn über die thematische Verdrängung fügt ihr die Abwertung der Thematisiererinnen.

Ich halte den Berliner Erzieherinnenstreik und das Bonner „Frauenbündnis 90“ für den bislang bedeutsamsten Widerstand gegen den parteien- und medienübergreifenden BRD -Einheitschauvinismus.

Hannelore May, Berlin