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Die Masken des Khaschaba Pascha

■ Nofretete im Ägyptischen Museum Berlin hat millionenschwere Konkurrenz bekommen

Das Ägyptische Museum gegenüber dem Schloß Charlottenburg in Berlin hat seinen Besuchern seit gestern neben der weltberühmten Nofretete eine weitere Attraktion zu bieten. Eine Gruppe vier einzigartiger Mumienmasken im Wert von fünf Millionen Mark gehört jetzt zum festen Ausstellungsbestand. Die Darstellungen von den zwei Männern und Frauen, vermutlich aus dem Jahr 15 nach Christus, bilden die bedeutendste Erwerbung des Museums in der Nachkriegszeit, wurde betont. Die Masken sind aus Leim gefertigt und passen sich der Form von Oberkörper und Kopf des mumifizierten Leichnams an. Die Gesichter der Männer sind vergoldet. Die Frauen tragen Perücken aus Baumwolle und Halsketten aus Glas. Kleidung und Schmuck stehen in der römischen Tradition. Die Umrahmung der Köpfe ist mit pharaonisch -ägyptischen Motiven wie dem Seelenvogel und den Auferstehungsgöttern Osiris und Anubis dekoriert. Danach zeichnen sich die außergewöhnlich gut erhaltenen Masken als typische Kunstwerke der letzten Phase der 3.000jährigen ägyptischen Geschichte der Vorzeit aus. Die Masken wurden um 1900 in Mittelägypten ausgegraben und gelangten in die Privatsammlung des Großgrundbesitzers Khaschaba Pascha. 1960 wurden sie von der ägyptischen Regierung ins Ausland verkauft. Zur Erwerbung haben neben der Stiftung Preußischer Kulturbesitz besonders der Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums beigetragen, sagte dessen Direktor, Dietrich Wildung, bei der Vorstellung der Masken. Er wies darauf hin, daß sich die Besucherzahlen des Museums seit der Maueröffnung im vergangenen November verdreifacht hätten. Am Wochenende zähle man bis zu 8.000 Museumsbesucher. Für 1990 rechne er mit einer Gesamtbesucherzahl von einer Million.

dpa

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