: SFB mit neuem Programm
■ Neue Hörfunk-Programmstruktur nach Mittelfreigabe ab Mai / SFB 1 wird zum Metropolenfunk / Kulturkanal auf der 3. Welle / Gesamtkosten rund 20 Millionen
Eine „Berlin-Welle“ soll das erste Hörfunkprogramm des SFB künftig sein, in der „der neuerliche Aufschwung Berlins zu einer europäischen Metropole“ ebenso gespiegelt werde „wie der 'Kiez‘, der Nähe und Geborgenheit vermittelt“. Dies sieht die neue Programmstruktur des SFB-Hörfunks vor, die nach der Freigabe der Mittel durch den Rundfunkrat nunmehr am 30. April wirksam werden soll und die Hörfunkdirektor Wolfgang Seifert am Dienstag der Presse vorstellte.
Das Zielpublikum von SFB 1 sind diesen Vorstellungen zufolge „überwiegend Hörer mit einer starken Berlin-Bindung und mit ausgeprägtem Interesse an den Ereignissen in ihrer Stadt“. Im Musikteil sind Evergreens und Swing-Tanzmusik der 30er bis 50er Jahre, Jazz populär, volkstümliche Musik und Operetten vorgesehen. SFB 2 soll die „aktuell informierende Welle“ mit einem hohen Anteil an Magazinen sein. Dieses Programm soll „auf jede Aktualität angemessen und ausführlich“ reagieren und am Abend auch Platz für Diskussionen und „vertiefende Informationen“ einräumen. Das Programm werde sich mit seiner Musik vor allem an die 30 bis 50jährigen Hörer richten.
SFB 3 ist weiterhin der „Klassik- und Kulturkanal“ mit aktuellen Informationen aus der Kulturszene sowie Literatur und Musik von der Klassik bis zur Moderne. Schwerpunkte sind neben der Musik vor allem Literatur, Hörspiel, Feature, Wissenschaft und Philosophie. SFB 4 wird jetzt ein „rockmusikalisches Tagesbegleitprogramm für junge und junggebliebene Hörer“, wobei sich die Wortbeiträge auf „knappe Information“ beschränken sollen. Das Programm richte sich „an Kids, Teenies und junge Erwachsene, die aktuelle Pop- und Rockmusik lieben“. In den aktuellen Berichten sollen vor allem Bereiche wie Schule und Ausbildung, Beruf, Kino, Theater, Sport, Freizeit, Mode und Ökologie berücksichtigt werden.
Für jedes dieser Hörfunkprogramme soll es künftig einen Koordinator geben. Seifert teilte auch die Etatansätze mit. Danach sind für SFB 1 knapp vier Millionen Mark geplant, für SFB 2 über fünf Millionen Mark, für SFB 3 über acht Millionen Mark und für SFB 4 über zwei Millionen Mark im Jahresdurchschnitt. „Kultur ist in den Hörfunkprogrammen in aller Welt der teuerste Faktor“, betonte der Hörfunkdirektor dazu. Auf die „Zeitpunkte„-Sendung mit Frauenthemen angesprochen, sagte Seifert, es gehe nicht um die Abschaffung von Inhalten und Redakteuren beziehungsweise ModeratorInnen, sondern „um die Integration dieser Sendeinhalte in das große Vormittagsprogramm von SFB 2“.
dpa Siehe auch Kommentar Seite 21
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