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Entlassungen bis zu 60 Prozent

■ DDR-Soziologen rechnen mit hoher Arbeitslosenzahl / Kranke und Frauen besonders betroffen

Berlin (ap) - Bis zu sechzig Prozent der Beschäftigten in der DDR können nach Untersuchungen von Ostberliner Soziologen Opfer von Massenentlassungen werden. Die DDR -Nachrichtenagentur 'adn‘ veröffentlichte am Montag eine Untersuchung des Instituts für Soziologie und Sozialpolitik, der die Befragung von 52 Betrieben zugrunde liegt und die stark schwankende Schätzungen enthält. Danach liegt je nach Art der sofort notwendigen Rationalisierung die Untergrenze der Entlassungen bei drei Prozent.

Vollbeschäftigung in der bisherigen Form ist nach Einschätzung der Betriebe unter marktwirtschaftlichen Bedingungen „nicht mehr oder zeitweise nicht“ aufrechtzuerhalten. 88,5 Prozent der Betriebe erwarteten, daß als erste die Leistungsunwilligen gehen müßten. Es folgten kriminell Gefährdete und Leistungsschwache. Hier zeigt sich nach Auffassung der Instituts deutlich die Notwendigkeit sozialer Regelungen, um ein Abdrängen ins soziale Abseits zu verhindern.

Problematisch sei die Situation derjeniger, die aus gesundheitlichen Gründen in ihrer Leistung eingeschränkt sind. In 82,7 Prozent der Betriebe würden Frauen in unterschiedlich hohem Maße betroffen sein. Auch ineffektiv eingesetzten Akademikern drohe der Verlust des Arbeitsplatzes. Am gesichersten seien die Facharbeiter.

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