: FMLN stoppt Anschläge
■ El Salvadors Guerilla will ab Freitag alle Anschläge auf zivile Personen und Einrichtungen einstellen, um Friedensdialog zu fördern
San Salvador (afp/taz) - Die salvadorianische Befreiungsfront Farabundo Marti (FMLN) hat ein Ende aller Sabotageakte angekündigt, um damit ein günstiges Klima für Friedensverhandlungen mit der Regierung von Präsident Alfredo Cristiani zu schaffen. Shafick Handal, einer der fünf Kommandanten der FMLN, erklärte am Dienstag, daß ab Freitag alle Versuche, den öffentlichen Verkehr, Geschäfte und Telefoneinrichtungen zu sabotieren, eingestellt werden. Zudem wolle die FMLN bis auf weiteres auch keine Anschläge auf zivile Funktionäre verüben. Ziel des Anschlagstopps sei es, den politischen Oppositionsbewegungen in El Salador den Rücken zu stärken und gleichzeitig die Friedensbemühungen von UN-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar zu stärken. Handals Ankündigung war die erste offizielle Erklärung der FMLN seit der Wahlniederlage der Sandinisten in Nicaragua, die auch für die salvadorianische Guerilla völlig überraschend kam.
Der FMLN-Führer Salvador Sanchez Ceran erklärte am Dienstag gegenüber Washington Post in Mexiko, daß die FMLN versuchen würde, die Fehler, die die Sandinisten gemacht hätten, zu vermeiden. Die FSLN, so Sanchez, hätten als Partei dagestanden, die den Krieg weiterführen wollten, und deshalb hätte das Volk sie nicht mehr gewählt. „Deshalb wollen wir unsere Friedensabsichten signalisieren“, meinte Sanchez, „um den Leuten zu zeigen, daß wir ernstlich ein Ende des Krieges wollen.“
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