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Noriegas Verteidiger gefesselt

Miami (ap) - Der Prozeß gegen den als Hintermann des internationalen Rauschgifthandels angeklagten Exdiktator Manuel Noriega ist auf den 28.Januar nächsten Jahres anberaumt. Richter Hoeveler gab am Dienstag abend strikte Anweisungen über den Umgang der Verteidiger mit Geheimakten. Die Beschränkungen können zur Folge haben, daß die Anwälte des ehemaligen Generals entgegen ihrer erklärten Absicht nicht auf Tausende von Regierungsdokumenten zurückgreifen dürfen. Mit deren Hilfe wollten sie beweisen, daß Noriega viele Jahre lang mit dem US-Geheimdienst CIA zusammengearbeitet hat. Der Richter verfügte, daß die Anwälte die Zustimmung des Gerichts einzuholen haben, bevor sie Einsicht in Regierungsdokumente mit Klassifizierungen wie „Vertraulich“, „Geheim“ oder „Streng geheim“ nehmen. Selbst Informationen, die bereits in Büchern oder Zeitungen veröffentlichts worden sind, unterliegen diesen Beschränkungen, wenn das Justizministerium die Ansicht vertritt, daß ein Rückgriff auf diese Veröffentlichungen die Sicherheit des Landes gefährden könnte. Außerdem müssen sich die Verteidiger schriftlich verpflichten, zeit ihres Lebens keine Geheiminformationen preiszugeben.

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