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Kooperation statt Fusion

■ SDR zieht Schlußstrich unter Neuordnungsdebatte

(ap) - Der Süddeutsche Rundfunk hat am Freitag den Schlußstrich unter die anderthalbjährige Diskussion über die Neuordnung des Rundfunkwesens im Südwesten gezogen. Intendant Hermann Fünfgeld und die Mitglieder des Rundfunkrats begrüßten am Freitag die Entscheidung der Landesregierungen von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, eine förmliche Fusion des Senders mit dem Südwestfunk nicht weiterzuverfolgen.

Um einen aus Kostengründen drohenden Zusammenschluß als „Südwestdeutscher Rundfunk“ abzuwenden, hatten die beiden Sender im Februar eine Kooperationsvertrag auf freiwilliger Basis unterzeichnet, für den die Länder in der vergangenen Woche grünes Licht gaben. In einem einstimmig verabschiedeten Beschluß bestätigte der SDR-Rundfunkrat am Freitag noch einmal seine Zustimmung zu der Kooperation. Der Süddeutsche Rundfunk habe auf der Basis zweier autonomer Anstalten den Willen zur Zusammenarbeit mit dem Baden -Badener Sender „auf allen Gebieten des Rundfunks“.

Er halte die Kooperation nur für die zweitbeste Lösung und sei sich auch darüber im klaren, daß damit erhebliche Opfer in einigen Programmbereichen des Hörfunks und Fernsehens verbunden seien, sagte Intendant Fünfgeld. „Trotzdem halte ich unter Abwägung aller möglichen Alternativen die getroffene Entscheitung für sachgerecht und für die Interessen des SDR langfristig richtig“, erklärte er.

Die für sein Haus durch die Kooperation möglichen Einsparungen gab Fünfgeld bei den Direktkosten für Hörfunk und Fernsehen mit 3,12 Millionen Mark und im technischen Bereich mit rund zwei Millionen Mark an.

Als wesentlich bezeichnete Fünfgeld das Einsparungspotential durch die Zusammenarbeit in einer Größenordnung von rund 21 Millionen, das zu Finanzierung neuer Programme verwendet werden soll. Süddeutscher Rundfunk und Südwestfunk haben sich unter anderem darauf geeinigt, ein landesweites viertes Hörfunkprogramm sowie eine Landesstunde im Fernsehen einzuführen.

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