: Kampftrinker erfolgreich
■ Ladendieb mit 4,71 Promille / Platz 2 der Bestenliste
Der 58jährige Preuße, der vor rund einer Woche mit 4,97 Promille im Blut und ohne Führerschein erfolgreich versucht hat, mit seinem Mercedes einen Jägerzaun sowie eine Straßenlaterne plattzumachen, hat gestern Konkurrenz von einem bayrischen Amateurtrinker bekommen.
Der Berlin-Besucher Norbert M. aus Ingolstadt landete mit 4,71 Promille im Blut auf Platz 3 der Berliner Kampftrinkerliste. Auf Platz 1 residiert nach wie vor unangefochten ein unbekannter Straftäter, dessen Blut mühelos als Brennspiritus hätte verkauft werden können: 5,25 Promille wurden nachgewiesen. Die Berliner Säuferliga führt damit die bundesdeutsche Alkoholikertabelle wieder an. Weitere Spitzenreiter: Coburg, 4,24 Promille, PKW-Fahrer, und Immenstadt im Allgäu. Dort wurden bei einem tödlich verunglückten Motorradfahrer noch 5,25 Promille gemessen. Schon 2 Promille führen in der Regel zu Alkoholvergiftungen, ab 4 Promille kann man schon mal unter B wie Beerdigungsinstitut in die Gelben Seiten schauen.
Die bayerische Nachwuchskraft trainierte nicht - wie es der Preuße getan hatte - nachts im PKW auf einer Zehlendorfer Straße. Vielmehr wurde er am hellichten Tag beim Klauen in einem Weddinger Supermarkt erwischt. Norbert M. war gerade dabei, das Schnapsregal leerzutrinken, als ihn ein Angestellter fragte, was er mit der Wodkaflasche machen wolle, die da aus seiner Tasche hervorluge. M. wurde disqualifiziert und auf die nächstgelegene Polizeiwache gebracht. Auch künftig wird M. kaum noch Trainingsmöglichkeiten haben, da gegen den Bayern ein Haftbefehl vorliegt. Grund: Verbüßung einer Strafe wegen Betruges.
ccm
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen