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Weniger Kraftstoffverbrauch-betr.: "Bonn plant Abgassteuer für Autos", taz vom 12.3.90

betr.: „Bonn plant Abgassteuer für Autos“, taz vom 12.3.90

Der SPD-Vorschlag der Erhöhung der Mineralölsteuer hat folgende Vorteile:

Es trifft reiche und arme KFZ-Fahrer (Frauen besitzen keine Autos? d.sin) gleichermaßen, während die geplante Abgassteuer zum Großteil die Armen belastet, die sich keinen Neuwagen leisten und somit auch keine Steuerbefreiung/ -ermäßigung erwarten können.

Es ist weniger sinnvoll, daß Kraftstoff schadstoffarm verbraucht wird, vielmehr muß der Verbrauch insgesamt eingeschränkt werden. Zehn Prozent weniger Kraftstoffverbrauch auch durch weniger oder langsameres Fahren bedeuten auch wesentlich weniger Lärm, Straßenbau, Verkehrstote, Schadstoffe, Tankerunfälle, längere Lebensdauer der Fahrzeuge und somit geringere Umweltbelastung durch Schrott und Herstellung und so weiter und so fort. Die geforderte Qualitätsminderung des Lärms wird durch langsameres Fahren sowie vorsichtigeres Bremsen/Gasgeben erreicht.

Es trifft die KFZ-Benutzer(Innen. d.sin) proportional nach der von ihnen verursachten Umweltzerstörung. Wer 2.000 Liter Sprit im Jahr verfährt, zahlt entsprechend ein Viertel von dem, was ein(E) 8.000 Liter im Jahr verbrauchender KFZ-Benutzer(In. d.sin) abgeben muß.

Die Äußerung des F.D.P.-Landesvorsitzenden Josef Grünbeck, daß nämlich eine Steuer nach Schadstoffausstoß ökologisch unbedingt sinnvoll ist, ist als eine von vielen Maßnahmen zur Verringerung der Umweltverschmutzung als richtig anzusehen. Der Schadstoffausstoß eines Fahrzeuges ist jedoch der, den es während seiner gesamten Betriebszeit ausstößt und nicht während eines Meßmonats. Aus oben genannten Gründen ist eine Erhöhung der Mineralölsteuer wohl gerechter, weil die wahren Verursacher(Innen. d.sin) zahlen müssen, sowie wahrscheinlich in ihrer Wirkung als Anreiz zum ökologisch sinnvollen Verhalten effektiver.

Roland Schmellenkamp, Marburg

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