: Das bundesdeutsche Mitbestimmungsmodell
Das bundesdeutsche Mitbestimmungsmodell: Objekt der Begierde für die internationale Gewerkschaftsbewegung? Oder verkrustete Institution und Ärgernis für diejenigen, die wirtschaftliche Entscheidungen wirklich demokratisch kontrollieren wollen? Auf dem DGB-Bundeskongreß im Mai werden dazu sehr unterschiedliche Anträge vorliegen. Im Hintergrund steht die Frage: Werden die Gewerkschaften die aktuelle Umbruchsituation in Deutschland und in Europa im wesentlichen als Bedrohung empfinden und deshalb interne Kontroversen unter den Teppich kehren, um möglichst geschlossen die Verteidigungsstellung zu beziehen? Oder sind sie in der Lage, die Krise als Chance zur Offensive zu begreifen, das heißt Eingefahrenes zu reflektieren und gar einer radikalen Kritik zu unterziehen? Dann müßte auch die Auseinandersetzung darüber geführt werden, wie das Vakuum in der DDR und im EG-Binnenmarkt als Gestaltungsfreiraum für neue Ideen und Ansätze genutzt werden kann, um über diesen Weg die Defizite der Mitbestimmung zu Hause zu überwinden?
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