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Psychisch verformt-betr.: "Therapiestunde", taz vom 13.3.90

betr.: „Therapiestunde“, taz vom 13.3.90

So heuchlerisch überheblich ARD-Chefredakteur Schulze gewesen sein soll, so ignorant überheblich erscheint mir der/die rezensierende Tazlerin. Zumindest mir in gleicher Weise unerträglich; und wenn ich jenem bescheinigte, wenig begriffen zu haben, warum nicht dieser auch.

Es war eine Sendung über die psychischen Probleme nach 40 Jahren Stalinismus, und wenn dabei dieselben der Bundesdeutschen nicht zur Sprache kamen - es tut schon weh, als Bundesbürger so übergangen zu werden! - ist das beileibe kein Beweis, daß auch nur einE einzigeR der an der Sendung Beteiligten die Bundesdeutschen für nicht (im gleichen Maße) psychisch verformt hält oder gar seine/ihre Hoffnung auf die Marktwirtschaft oder die Kohlrübenrepublik setzt.

Ich habe Verständnis dafür, gegen das Eingeständnis eigener (und deshalb auch fremder) seelischer Verformung Widerstände zu haben; die sind übrigens ebenso systemunabhängig wie die Verformung selbst.

„Mit einem Volk von seelisch Verkrümmten werden die Kapitalisten lässig fertig“ (wiw man ja im Westen deutlich sehen kann) - die taz wohl auch. Trotzdem, besser als 'Bild‘ seid Ihr.

Elmar Langner, Berlin-Ost

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