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„StudentInnenrat wählt Frauen - ASTA“

■ Betr.:taz, 17.02.1990 und Leserbrief dazu von Thomas Schlingmann

Warum denn eine halbe Schlammschlacht, wenn eine ganze drin ist? Juso Thomas Schlingmann übt sich in seinem oben genannten Leserbrief in typisch sozialdemokratischen Halbheiten.

Die den neuen Frauen-ASTA der Uni Bremen unterstützenden bunten, linken Listen beschimpft er 'nur‘ als „politische Taugenichtse, Chauvis und Betrüger mit Macho - Gebaren“. Psychologisch würden wir ihm raten:

Gut so, Thomas, aber laß es alles raus! Politisch empfehlen wir:

Immer nachtreten, der Gegner hat es verdient. Wir sind doch nicht nur „politische Taugenichtse“, wer weiß denn schon von unseren langhaarigen LinksextremistInnen, Schwätzern, notorischen QuerulantInnen, Arschlöchern und gesichtsbekannten BerufsdemonstrantInnen?

Ach du armer Jung-SPD'ler, so wird es nie was.

Jahrelang hast du statt zu studieren, als Funktionär und Bürokrat auf der ASTA - Etage rumgehockt und jede studentische Eigeninitiative im Keim erstickt. Hast dich (als geübter Wendehals) und deine Fraktion, trotz allen politischen Wechsels, in jede nur mögliche Koalition gescheitert.

Und nun - das jähe Aus!

Und warum, warum nur? Einfach wegen des Geschlechts?

Als dir klar wurde, daß du als Mann im Frauen - ASTA keine

Pöstchen mehr dir und deinen SeniorInnen zuschustern kannst, da blieb dir nur die Notbremse. Leider fährt der Zug nur

jetzt ohne dich weiter.

Und die furchtbare Koalition aus „Feministinnen“ (die in deinen Augen „inhaltliche Schwächen“ beim Thema „Frauendiskriminierung“ aufweisen - im Gegensatz zum Diplom

-Feministen Thomas Schlingmann) und Chauvis will doch tatsächlich dein bisher abgehoben wurstelndes UFO ASTA endlich für alle Studis öffnen, also auch für dich Schlingel!

Wir warten auf deine unqualifizierten Beiträge und hoffen auf fröhliche Zusammenarbeit.

Hermann Honter/MSB

U-Satz:!!!!

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