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Geschichten von Jägern und Sammlern

■ Am Wochenende: Mineralien und Fossilien in der Stadthalle

„Lauter Steine“, so würde es zumindest eine Laiin formlieren, sind in Halle 3 ausgestellt. Die 15jährige Taz -Praktikantin Melanie Kraatz empfiehlt: Hingehen. Ihr Hobby: Mineralien- und Fossilien-Sammeln:

Wenn man in mein Zimmer kommt, dann könnte man leicht denken, man hätte sich in der Tür geirrt und wäre, statt in einem „Jungmädchenzimmer“, in einem Labor oder Museum. Denn bei mir zieren nicht Elvis und Madonna die Wände und Regale, sondern Amethyst und Bergkristall. Mein Hobby ist das „Mineralien-und Fossiliensammeln“, eine etwas ungewöhnliche Freizeitbeschäftigung für eine 15jährige.

Inzwischen habe ich bestimmt an die 200 Exemplare in den unterschiedlichsten Formen und Größen beisammen. Und ich habe mich nicht nur auf Mineralien beschränkt: Von der urzeitlichen Baumrinde aus dem Karbon, über die original Vesuvlava, bis hin zur Topfscherbe aus den Anfängen der Menschheit ist bei mir einiges zu finden. Ich bin im Laufe der Zeit auch Mitglied in einem entsprechenden Verein geworden. Dort sind außer mir und meiner Freundin überwiegend ältere Leute.Wir planen zusammen Exkursionen („Steinjagden“), bestimmen die Funde gemeinsam, was oft so knifflig ist, daß man Salzsäure, UV-Strahlen u.ä. zur Hilfe nehmen muß.

Es gibt wohl viele Gründe, warum jemand Steine, Mineralien und/oder Fossilien sammelt. Der eine aus rein wissenschaftlichen Gründen, der andere trägt einfach so, ohne besonderes System, schöne Steine zusammen, andere sammeln, weil sie was über die Erdgeschichte erfahren wollen. Warum ich sammle: Der Feuerstein, mit dem sich vor Jahrtausenden ein Steinzeitmensch seine Nahrung beschaffte, die Lava, die vielleicht vor Tausenden oder Millionen von Jahren einem Lebewesen den Tod brachte, der Granit, der tief unter der Erdoberfläche entstand oder gar der Meteorit, das Gestein aus dem All, bei dessen Befühlen einem ganz unheimlich werden kann!

Mit Hammer, Meißel, Sturzhelm und geologischer Karte ausgerüstet geht's in den Steinbruch. Bei jeder Schieferplatte, die man spaltet, kommt die Aufregung: Finde ich den 7. Archaeopteryx? Und dann der Besitzerstolz, wenn man nach einem Tag anstrengendenm Klopfen's die Schwanzflosse eines urzeitlichen Kugelfisches heimträgt! Natürlich kann man nicht alles selber „klopfen“, aber es gibt ja die vielen Geschäfte und Messen, auf denen man seine Sammlung ruhig auch mal um ein interessantes oder seltenes Stück bereichern kann.

Stadthalle Bremen, Halle 3, Samstag und Sonntag, 10 - 18 Uhr.

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