: Flitterweeken
■ Wat passeeren deit, wenn de falsche Brögam vörstellt ward / Waldau-Premiere
Dat kummt dorvun, wenn de Modder eer Dochter dortwüschenquatschen will, wokeen de to heiroden hett: Se ward an de Nees rümföhrt. So to sehn in't Ernst'-Waldau -Theoter in dat Stück „Flitterweeken“ vun Paul Helwig, dat Hans Helge Ott inszeneert hett.
De Story: Architekt Willi (Jochen Altenburg) is sien Swiegermodder in Spee(vun Ingrid Andersen resolut speelt) 'n Doorn in't Oog. De Bruut, Binnenarchitektin Sabine (Renate Huckstedt) will aver nich so, as eer Modder, sünnern so, as se sülmst will. Un de Modder kann nix moken: se is op Kur verreist. Sabine eer Fründin Ulla (Sabine Junge) - se is Pressephotographin un hett allens Nödige dorbi - weet Raat. Se knipst 'n Serie Biller vun Sabine mit eern eegen Leevsten Erich (Bernd Poppe), den Bökerschrie
ver, de ok grod dor is, un dat ward denn de Ollsch, üm eer to begööschen, per Post as Photos ut de Flitterweeken ünnerjubelt.
Na de Hochtiedsreis geiht dat Theoter erst richtig los: Dor ward versöcht, vör de Swiegermodder de Fiktschoon vun den verkehrten Swiegesöhn oprechttohollen. Dat muut ganz eenfach scheevgahn, wenn'n dat konsequent versöcht, mit Övernachtung un allens. Wat dorbi ruubraden deit: Aasige Iefersucht bi dree vun de jungen Lüüd un'n bannigen Brass bi de Ollsch, as se dorachterkummt, wat speelt ward.
De Inszeneerung is in'n eersten Deel nich so recht övertüügend, dor harr de Regie - na mien Geföhl - 'n beeten oppassen kunnt. De Dialoge treckt sik lang hen un sünd mannichmol swoor to verstahn, to gau un to lies spraken. Man de Speelers fangt sik denn un
dat ward beeter. Mannigeen nette lüttje Stee to'n Lachen gifft dat Stück her, etwa wenn Ulla vör luuder Iefersucht eern Erich wünschen deit: „He schall unglücklich ween - för sien ganzet Leven!“ un sik denn anhören mutt: „Na, denn heirod em doch!“.
De heemliche Hauptfigur vun dat Stück heff ik noch gor nich nömt: Erika Rumsfeld in de „Nevenrull“ vun de Huushöllersch Tina. As nich anners to erwarten weer, un man ok to Recht, fohrt dat Publikum op eer an meersten af. Se bruukt gor keen Woort so seggen, bloots eenmol vun de Siet to kieken, denn bölkt de heele Saal.Mann de annern Speelers, namentlich Sabine Junge un Bernd Poppe, staht eer eegens nich veel na, sünnerlich, wenn se iefersüchtig sünd. Allens tosamen: 'n goode Ensemble-Leistung. Berni Kel
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