: „Es war nicht leicht für uns“
Die Anwohnerin Tatjana Montarez über den Polenmarkt ■ I N T E R V I E W
Sie sind gestern bei der Demonstration mitmarschiert, obwohl sie politische Bedenken haben. Wieso?
Renk-Montarez: Wir haben lange überlegt, wegen der Beteiligung der CDU und der Rechten... für uns aus dem Spektrum der AL war das nicht leicht. Das ist kein SPD- oder AL-Problem. Die CDU würde es nicht besser machen.
Was stört sie so massiv?
Da sind zum einen die hygienischen Verhältnisse. Da kommen die Leute aus ihren Autos raus und verrichten ihre Notdurft in der Straße. Zum andern sind Frauen aus Autos und auf der Straße von Männern angesprochen worden, wieviel sie nehmen würden, das wäre hier doch der Polenstrich.
Wo müßte sofort Abhilfe her?
Der Verkauf darf sich nicht in die Seitenstraßen ausbreiten.
Können sie sich überhaupt eine Lösung für das Problem vorstellen?
Ich halte das für wahnsinnig schwierig, seit die Grenzen zur DDR offen sind. Die DDR hat keinen Grund, die Polen an der Einreise zu hindern. Erst nach der Wiedervereinigung könnte man an den polnischen Grenzen die Einreise kontrollieren, und diejenigen, die wegen illegaler Handelstätigkeit einen Stempel im Pass haben, mit Sperrfrist draußen lassen. Uns hat ein KOB gesagt, daß Leute einreisen, die teilweise 40 Stempel im Paß haben.
Interview: kotte
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