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"Liebe" Gewohnheiten-betr.: DDR-Wahl

betr.: „DDR-Wahl

Weshalb das Wahlergebnis in der DDR viele Menschen so sehr zu überraschen scheint, ist verwunderlich.

Ein Volk, das sich durch eine fürsorgliche (oder meinetwegen auch: selbstsüchtige - der Übergang ist immer fließend) Gruppe von Patriarchen daran hindern ließ, die eigenen Kräfte und Möglichkeiten auszuprobieren, zu erforschen, was die Welt alles für Überraschungen parat hält, wird erfahrungsgemäß weiter versuchen, seiner Eigenverantwortlichkeit dadurch zu entgehen, daß es schnell dem ersten besten die Entscheidungsgewalt zuschiebt, der sich anbietet - auch ohne Prüfung seiner Motive.

Gegen Gewohnheiten anzugehen, ist schon für die Menschen schwer, die sich das als Ziel gesetzt haben. Für Menschen, die ihre Gewohnheiten noch nicht einmal als schwerwiegenden Störfaktor im Leben erkannt haben, sind Änderungen schlichtweg unmöglich.

Wir brauchen uns doch nur einmal bei uns in der BRD umschauen - ein Unterschied ist doch kaum wahrzunehmen. Obwohl Luft, Wasser und Erde immer stärker und schneller vergiftet werden, immer mehr Menschen an Krankheiten wie Krebs, Aids, Allergien, Pseudo-Krupp, usw. leiden, die durch die Zerstörung und Vergiftung unserer Welt ausgelöst werden, klammern wir uns auch an die unsinnigsten Gewohnheiten und schließen unsere Augen fest vor der Tatsache, daß jeder einzelne, kleine, „machtlose“ von uns Menschen für die Zerstörungen mitverantwortlich ist.

Anstatt dauernd zwischen totaler Selbstüberschätzung und dem Verlust jeglichen Glaubens an uns selbst hin- und herzuschwanken, müssen wir lernen, uns zu akzeptieren, wie wir sind.

Es gibt in der DDR ebensoviel Gutes und Bewahrenswertes wie in der BRD, und ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, unsere gesamte Aufmerksamkeit darauf zu wenden, diese Dinge herauszufinden. Darauf aufbauend können wir alle daran mitarbeiten, zu einem „Europa ohne Ausländer“ zu kommen, bis uns die Übung die Augen dafür öffnet, daß alle Menschen dieser Welt zusammengehören.

Sollten wir uns weiter mit Entschuldigungen und Ausflüchten gegen diese Erkenntnis stemmen, dann werden wir sehr bald mit der unumstößlichen und unumkehrbaren Tatsache konfrontiert, daß wir Menschen allesamt zwar die Natur zum Leben brauchen, die Natur aber ganz gut ohne Menschen auskommt.

Christine Liermann, Koblenz

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