: „Erinnerung der Steine“
■ Skulpturen & Installationen von Rosa Jaisli Im Rahmen der Bremer Frauenwoche
Rosa Jaisli ist Chilenin und lebt in Bremen. „Erinnerung der Steine“ heißt ihre Ausstellung von Skulpturen und Installationen, die am Samstag abend im Atelierhof Alexanderstraße eröffnet wurde. Und „Rassismus/Sexismus, Frauen und Fremde“ ist das Thema der 8. Bremer Frauenwoche, größte Veranstaltung dieser Art in der BRD. Was haben beide miteinander gemein? hier die
weiße Skulptur
Rosa Jaisli, Fremde in unserem Land, kann wohl ein Lied davon singen, sich nicht nur vor Sexismus, auch vor Rassismus schützen zu müssen. Jaislis Steine erzählen von den Ursprüngen der Welt, von Wasser, Himmel und Erde und dem ewigen Kreislauf von Leben und Tod. Sie erinnern an eine Zeit, in der noch andere Gesetze herrschten als Konkurrenz, Leistung und Macht. Auf den ersten Blick sind die Skuplturen - allesamt aus feinem, hellen Alabaster - allein rund und glatt; auf den zweiten erkennt man Frauenkörper, amputierte Körperteile, Embryonen und durchscheinende Kaulquappen. Sie sind schön wie häßlich, ebenmäßig wie rauh. Ihre Gegensätzlichkeit lebt aus sorgfältig behandelten Oberflächen und naturbelassenen Bruchstellen. Die Titel lassen assoziieren: 'Brust‘, 'Knospe‘, 'Fötale Gravitation‘, 'Weibliche Form‘ und 'Gesichtslose Frau‘ zeigen archetypische Frauenformen, die „aus der Form gehen“.
Zur Eröffnung der Ausstellung las Rotraud de Neve (ehemals Bremer Tanztheater) Gedichte von Caesare Pavese über das 'Geheimnis Frau‘. Die „Steine der Erinnerung“ sorgen dafür, daß das Wissen der Frauen der Welt nicht verlorengeht. Die Embryonen haben sich an der einen Wand des Ausstellungsraumes in einer Reise aufgestellt. In Sackleinen gehüllt halten sie Wache über Leben und Tod. Suzy Wron
Noch bis zum 15.4. im Atelierhof, Alexanderstr. 9b, di.-fr. 15-19 Uhr, sa. 14-17 Uhr
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