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SDR/SWF-betr.: "Kooperation statt Fusion", taz vom 19.3.90

betr.: „Kooperation statt Fusion“, taz vom 19.3.90

Wenn Ihr schon, statt selbst zu recherchieren oder Euren Korrespondenten im Südwesten zu befragen, Agenturmaterial übernehmt, dann prüft es doch wenigstens nach. Erstens schreibt Ihr, die beiden Sender SDR und SWF haben „einen Kooperationsvertrag auf freiwilliger Basis unterzeichnet“. Wenn Ihr mehrere Eingriffe von seiten der Herren Späth und Wagner, beide Regierungschefs CDU-regierter Länder, und fast ultimative Terminsetzungen von seiten der Landesregierung von Baden-Württemberg als freiwillig bezeichnet, dann war das Zustandekommen dieser Kooperation freiwillig.

Dann zitiert Ihr die „Gutwetterreden“ der Senderleitungen und schreibt von 5,12 Millionen Mark Einsparung und 21 Millionen Mark Einsparungspotential. Daß das Ganze auf der Grundlage äußerst schlampig angestellter Berechnungen der Rationalisierungsfirma McKinsey stattfindet (diese Berechnungen gingen als Glossen durch die Lokalpresse), davon finde ich bei Euch nichts. Auch nichts davon, daß diese Einsparungen und diese Kooperation auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden (Auflösung ganzer Redaktionsbereiche etc.), während Mißmanagement im Technikbereich in Höhe von mehreren zig Millionen Mark (verfehlter Einsatz einer automatischen Musikspielanlage beim SDR) totgeschwiegen werden.

Bernd Mering, Stuttgart

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