Leukämie nach Tschernobyl

Berlin (taz/afp) - Seit der Atomkatastrophe in Tschernobyl vor vier Jahren ist die Anzahl der Leukämie-Fälle bei Kindern dreimal so hoch wie zuvor. Das berichtet der sowjetische Ökologe Alexander Tscheparukin, der zur Zeit in der Schweiz, Österreich und der Bundesrepublik um Hilfe für die Opfer der Katastrophe wirbt. Der Ökologe zeigt Videoaufnahmen über die Situation der Menschen in der verseuchten Region in der Ukraine, wo immer noch zwei Millionen Menschen leben. In dem Film wird auch über die Häufung von Leukämie-Fällen berichtet, die in einem Minsker Krankenhaus festgestellt worden ist. Zahlreiche Kinder seien dort mit Anzeichen von Blutkrebs erst so spät eingeliefert worden, daß sie meist innerhalb kurzer Zeit starben. Offizielle sowjetische Stellen beharren nach wie vor darauf, daß es damals nur 31 Todesopfer gegeben habe. Mit westlicher Hilfe könnte die Lage der erkrankten Kinder nach den Worten von Tscheparukin wesentlich verbessert werden. So würden dringend Herzkatheter benötigt.