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Mit Ghetto-Blaster auf Beerdigung

Mit Ghetto-Blaster auf Beerdigung des SEW-Betriebes „Druckhaus Norden“. Gestern trauerten zwei Dutzend Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze. Der Betrieb (1,1 Millionen Mark Stammkapital), der über 30 Jahre die SEW -Parteizeitung 'Die Wahrheit‘, dann kurz die 'Neue Zeitung‘ und vor allem Agitationsmaterial für die damalige SED druckte, ist seit 21. März aufgelöst. Es ist immer noch nicht geklärt, wem der Betrieb gehört. Die damalige SED soll über Scheinfirmen in der Schweiz und Schweden 100prozentiger Besitzer des Druckhauses in der Kaiserin-Augusta-Allee 101 sein. Die 130 gekündigten Beschäftigten wollen das Druckhaus immer noch als „Betrieb im Besitz der Belegschaft“ weiter führen. Ein Aktionsausschuß hat diese Woche eine 76seitige Dokumentation über den Kampf um die Druckerei herausgegeben. Besonderer Leckerbissen: Der Abschlußbericht der SEW -Untersuchungskommission. Bezug: 6,90 Mark auf Kto. 1010222860, Sparkasse der Stadt Berlin West, BLZ 10050000, W. Metzger, Kennwort: „DN“.

diak/Foto: Tilo Rückeis

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