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Schüler demonstrierten gegen Sozialabbau

■ Viele - vor allem Frauen - haben noch keinen Studienplatz

Berlin (dpa) - Etwa 2.000 SchülerInnen und LehrerInnen der 15 Erweiterten Oberschulen in Ost-Berlin demonstrierten am Donnerstag gegen Sozialabbau und Streichung von Studienplätzen. Auf den mitgeführten Transparenten war zu lesen, daß zwischen 30 und 70 Prozent der AbiturientInnen der einzelnen Schulen für ein Studium abgelehnt wurden bezeichnenderweise vor allem Frauen. Damit haben sie zugleich keinerlei Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung und sind auf Sozialhilfe angewiesen.

Von dem in der Nähe des Brandenburger Tors gelegenen Bildungsministerium, das sich laut Sprechererklärung mit den Forderungen der SchülerInnen solidarisierte, bewegte sich der lautstarke Zug durch das Zentrum Berlins zum Sitz des CDU-Vorstands. Dort forderte eine Sprecherin des FOS -Schülerrats laut 'adn‘ unter Beifall und Pfiffen die „Einhaltung gegebener Wahlversprechen“.

Die SchülerInnen verlangten unter anderem die Verpflichtung der Hochschulen an bereits vergebene Zulassungen, Förderung alternativer Ausbildungs- und Beschäftigungsprojekte und ein breiteres Volkshochschulangebot. Außerdem klagten sie Arbeitslosenunterstützung anstelle von Sozialhilfe für AbiturientInnen ohne Studien- und Arbeitsplatz ein und sprachen sich für die Beibehaltung der Ausbildungsbeihilfen für SchülerInnen und der Subventionen für Schulessen aus. Ein CDU-Vertreter lud eine Abordnung der DemonstrantInnen zum Meinungsaustausch über diese Forderungen ein.

Anschließend marschierten die SchülerInnen zum Gebäude des Ministerrats, um dort mit einem Pfeifkonzert die gegenwärtige Sozialpolitik zu kommentieren. Nachdem eine Gruppe zum Gespräch mit Vertretern des Ministeriums für Arbeit und Löhne eingelassen wurde, löste sich die Demonstration auf.

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